Eigentlich sollte das nicht passieren. Es sollte nicht passieren, dass dich dein Kind tagsüber mit deinem Kontakt und Verbundensein vermissen muss. Denn vielleicht weißt du nicht, dass es für ein Kind jedes Mal ein Kontaktabbruch bedeutet. Jedes Mal ist es eine Unterbrechung der Verbindung und des Verbundenseins mit dir als Mama oder Papa, wenn du an den Bildschirm gehst. Das ist jedes Mal so, wie wenn Mama oder Papa weg ist – ein Bindungsabbruch. Jedes Mal bedeutet es Stress für dein Kind. Wenn die Kinder quengeln oder stören, wenn du am Handy bist, dann nicht ohne Grund. Sie tun dies, weil sie in Not sind. Sie möchten die Verbindung zu dir wieder aufnehmen und versuchen sie mit ihrem Verhalten wieder aufzubauen.

Sehr häufig erlebe ich tagsüber wann und wieviel sich in meinem Telegram-Kanal ausgetauscht wird. Bitte versteht mich nicht falsch – ich finde es wunderbar, dass dieser Austausch stattfindet und vor allem wie er stattfindet, weil dort ein so feiner und achtsamer Umgang miteinander herrscht. (Wenn du in meinem Aware-Parenting-Kanal bist (hier entlang, wenn du dabei sein möchtest) dann weißt du, wovon ich spreche).

Gleichzeitig möchte ich dich darauf aufmerksam machen, was das für dein Kind bedeutet:
Es bedeutet, dass sobald du an einen Bildschirm gehst, zum Beispiel eine Nachricht liest oder schreibst, dass du dann nicht mehr präsent bist. Es ist ein Unterschied ob du an einem Bildschirm bist oder telefonierst oder ein Buch liest. Diese Bildschirmmedien haben eine sehr hohe Aufmerksamkeit bindende Wirkung, wie ein Sog, die Kinder viel mehr in Not bringt, als wenn du telefonierst oder ein Buch liest. Das macht zwar auch etwas mit unseren Kindern, aber viel heftiger reagieren sie auf die Bildschirmmedien, zum Beispiel das Smartphone.